Bei bestem Sommerwetter machten sich Mitglieder des Klimastammtisch Ahr am Samstag, den 10. August, mit dem Öffentlichen PersonenNahVerkehr (ÖPNV) auf den Weg nach Euskirchen. Ziel war der Besuch der Sonderausstellung „Human Footprint – Menschliches Handeln im Satellitenbild“ im Stadtmuseum. Eine Akteurin des Klimastammtisch hatte als Mitarbeiterin des Museums eine Führung durch die Sonderausstellung organisiert.
Ziel des Ausflugs war aber auch, die Verbindungsmöglichkeit mit dem ÖPNV nach Euskirchen an einem normalen Samstag auszuprobieren.

Da diese mit einem Zwischenstopp und Umstieg vom Bus der Linie 844 in die S-Bahn Linie S23 in Rheinbach verbunden war, konnte die knapp halbstündige Wartezeit mit einer Besichtigung der am Bahnhof neu errichteten Mobilstation mit abschließbaren Fahrradboxen, Verleihstation von e-Bikes und einer Reparaturstele ausgefüllt werden.

Heribert Schiebener, Mitglied des Stadtrats von Rheinbach, gibt Auskunft über die Nutzung und Finanzierung der Mobilstation
Ein Modell für die Bahnhöfe in Ahrbrück und Altenahr!
Pünktlich konnte die Fahrt dann mit der S23 nach Euskirchen fortgesetzt werden. Insgesamt dauerte die Fahrt von Ahrbrück nach Euskirchen 1 Stunde und 20 Minuten und war sehr entspannt. Dazu trugen die Möglichkeiten, sich auch während der Fahrt gegenüber sitzend unterhalten zu können, das größere Raumvolumen gegenüber einer beengten Autofahrt und der andere Blick aus erhöhter Busperspektive wesentlich bei.

Nach einem kurzen Fußweg durch die Innenstadt von Euskirchen war bis zum Beginn der Führung um 12:30 noch eine Stunde Zeit, um in gemeinsamer Runde im Innenhof des Museums das Angebot des Museumscafés für einen Mittagsimbiss zu nutzen.

Zur Führung begrüßte uns die Kunsthistorikerin und Museumsmitarbeiterin Maja Kützmeier. Sie erläuterte, dass die gezeigten großformatigen Satellitenbilder von der österreichischen eoVision GmbH als auf Acrylglas montierte Fotos hergestellt wurden. Bei der Auswahl der Bilder spielen viele Faktoren wie der richtige Aufnahmewinkel, Licht- und Schattenverhältnisse, Zustand der Vegetation und natürlich auch menschliche Aktivitäten eine Rolle.

Beeindruckend waren die sehr unterschiedlichen Ansichten von Großstädten wie New York, Shanghai, Neu Dehli oder wie im Bild zu sehen Paris, an dem zur Zeit des Museumsbesuchs der vorletzte Tag der olympischen Spiele stattfand.

Der inhaltliche Bogen der Bilder spannt sich von den Großstädten über Strukturen der Land- und Forstwirtschaft, dem Raubbau an tropischem Regenwald, den weltweit größten Tagebauminen zum Bauxitabbau in Südamerika und der Diamantengewinnung in Botswana (s. Foto) bis hin zur sichtbaren Erosion im größten Skigebiet der USA.
Die Formen, Strukturen und Muster der gezeigten Bilder wirken auf den ersten Blick oft wie moderne Gemälde. Erst beim genaueren Hinsehen und auf den zweiten Blick erschließt sich, dass der ästhetische Eindruck des Bildes im starken Kontrast zur gezeigten Realität steht. So kann man Aufnahmedetails nachforschen, hinter denen eine interessante, teils über tausende Jahre zurückreichende Geschichte, aber auch zahlreiche Geschichten und Schicksale vermutet werden können. Vor allem bei einigen der Stadtaufnahmen ist es dann auch der persönliche Bezug zu einem Ort, an dem man bereits selbst gewesen ist, der eine sehr unmittelbare Verbindung mit einer Aufnahme herstellen kann. Dies ist insbesondere bei den letzten beiden Aufnahmen der Fall, die nicht Bestandteil der eoVision-Bilder sind, sondern 2 gleiche Ausschnitte mit Luftbildaufnahmen von Euskirchen und Umgebung zeigen. Das Erste in Schwarzweiß stammt aus dem Jahre 1936, das Zweite, farbige aus dem Jahre 2018. Sie zeigen eindrucksvoll den enormen Wandel der Landschaft und der Siedlungen in den letzten rund 80 Jahren.
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