
Der Klimastammtisch Ahr konnte rund 90 interessiert Zuhörende zu einem spannenden Vortrag begrüßen. Dr. Peter Klafka räumte in einem über anderthalbstündigen Rundumschlag mit gängigen Mythen und falschen Behauptungen zum Einsatz von Wärmepumpen auf und stellte diesen die tatsächlichen Fakten gegenüber. Auf verständliche und fesselnde Weise belegte er mit anschaulichen Grafiken, dass bereits unter den heutigen Preisverhältnissen die Wärmeerzeugung in Bestandsgebäuden mit den effizientesten verfügbaren Wärmepumpen rund halb so viel kostet wie mit der Verbrennung fossiler Stoffe wie Gas oder Öl.
Ein Kernelement des Vortrags war die Erklärung der Funktionsweise von Wärmepumpen. Hier lernten die Zuhörenden, dass sie alle bereits jahrelang eine Wärmepumpe nutzen: ihren Kühlschrank, bei dem die kühle Seite der Wärmepumpe zur Kühlung des Kühlschrankinneren eingesetzt wird. Nach der Veranschaulichung des Funktionsprinzips wurde ausführlich auf den allgemeinen Aufbau von Gebäudeheizungen eingegangen.
Auf der Grundlage des vermittelten Basiswissens zu Vorlauftemperatur und Heizungskennlinien wurden die sinnvollen Anpassungen im Bereich der Vorlauftemperaturen, der Aufbau von geeigneten Heizkörpern und einfachen und sinnvollen Dämmungsmaßnahmen erläutert, die den effektiven Einsatz von Wärmepumpen auch in älteren Bestandsgebäuden ermöglichen. Als Voraussetzung für den Einbau einer Wärmepumpe wurde auf die Durchführung eines „hydraulischen Abgleichs“ eingegangen, der von einer Fachfirma durchgeführt werden sollte.
Mit der Erklärung verschiedener Effizienzkennzahlen wie dem SCOP (Seasonal Coefficient Of Performance) und der JAZ (Jahres-Arbeits-Zahl) sowie deren Einordnung in die Effizienzklassen der EU-Label wurde den Zuhörenden das Rüstzeug zum der Vergleich von auf dem Markt befindlichen Wärmepumpenmodellen an die Hand gegeben.
Ergänzend dazu wurden ausführliche Handlungsanweisungen für die Ermittlung der optimalen Vorlauftemperatur für eine bestehende Heizungsanlage (unabhängig von der Art der Wärmequelle) und der Ermittlung der benötigten Wärmepumpenleistung vorgestellt.
Zum Vortragsende wurden die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
- Wärmepumpen sind volkswirtschaftlich sinnvoll
- Wärmepumpen sind auch in Bestandshäusern sehr sinnvoll einsetzbar
- Wichtig ist eine möglichst geringe Temperaturdifferenz zwischen
Wärmequelle (Luft, Grundwasser, Erdkollektor) und Vorlauftemperatur der Heizung - Gute Wärmepumpe kaufen, es gibt große Unterschiede bei der Effizienz
- Im großen Teilen Deutschlands sind Lufttemperaturen im Winter eher hoch, z.B. im
Rheinland, flaches Norddeutschland, … , Luftwärmepumpen sind dann eine gute Option
Zur Vorbereitung einer Wärmepumpen-Anschaffung:
- benötigte Vorlauftemperatur bestimmen
- benötigte Wärme-Nennleistung bestimmen
Diesen Winter:
Vorlauftemperatur so weit wie möglich senken, das spart auch bei Gas/Öl-Heizungen
Nach langanhaltendem Applaus wurden noch diverse Fragen aus der Zuhörerschaft beantwortet. So wurde nochmals vertieft, dass die Kombination einer Wärmepumpe mit der Stromversorgung aus einer Photovoltaikanlage und einem Pufferspeicher besonders effizient ist. So kann auch in Wintermonaten mit kurzer Sonnenscheindauer über die Mittagszeit der eigen erzeugte Strom genutzt werden, um den Pufferspeicher aufzuwärmen und die Wärme abends abzugeben.
Folgende EMail-Adresse wurde für den weiteren Kontakt mit Dr. Peter Klafka bekanntgegeben:
Die Vortragfolien als pdf-Datei herunterladen
Für den Fall, dass Sie eine Dach-Photovoltaik mit der Anschaffung einer Wärmepumpe kombinieren wollen, gibt es vom Solarenergie-Förderverein Aachen folgende Internetseiten:


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